|  | Der Segen in mir   Blicken  wir nochmals auf das Märchen zurück, konnten wir überhaupt nicht verstehen,  wieso gerade so eine herzige, unschuldige, verspielte, völlig harm- und arglose  kleine Welle auf so einen miesen, widerwärtigen, verlogenen und böswilligen  Hammerhai-Widersacher treffen musste. Doch im Laufe der Zeit mussten wir uns  zugeben, dass es die tief empfundene, nur ab und zu überspielte Sinnlosigkeit  der eigenen Existenz war, die diese Einweihung überhaupt erst initiiert hat.  Der Sprung aus der alten Geborgenheit war wirklich notwendig. Wäre die kleine Welle  geblieben, wo sie gewesen war, sie wäre nie „erwachsen“ geworden. Wir mussten auch  mit einiger Verlegenheit feststellen, dass die kleine Welle keinerlei  Rachegedanken gegen ihren Feind und Verursacher ihres Unglücks hegte, wir hingegen dafür schon Verständnis aufbringen hätten  können, (mieser Fisch, der…). Vermutlich haben wir uns auch mit den  Wassertropfen solidarisiert, die doch zumindest wussten, was Sache ist, die  sich von ihrer Sache auch nicht abbringen lassen wollten, die also   ein Ziel im Leben hatten, ob sinnvoll oder nicht sei dahingestellt, (aber sie wussten  wenigstens was tun mit ihrer Energie...)
  Die heilende Wandlungskraft dieses Märchens aber zeigte sich gerade durch  die Abwendung von Emotionen und Verwicklungen und in der Weigerung weiterhin alte, gewohnte Hoffnungen  und Wünsche an die alte, gewohnte Außenwelt zu stellen. Wobei dies natürlich ein  fließender Prozess ist: Der Welle wurde in der Zeit, die sie auf und mit der  Wolke als Seelenführer verbrachte, einfach klar, dass sie bereit war  etwas noch nie Dagewesenes, Neues, Unvorstellbares zu wagen. Oft macht man ja wirklich nur Pläne im  Leben, hat Vorstellungen, damit das Neue sicher nicht kommen soll! So trickst  man sich dann selbst erfolgreich aus. Doch die Einweihung, die das Märchen schenken  wollte, war eine wirklich neue  Inkarnation. Und nur wer sich in sein Innerstes begibt, sich aus dem Inneren  leiten und lenken lässt, kann auch den Mut fassen, etwas wirklich Neues zu  wagen.  Was war denn „das Neue“ für die kleine Welle? Im tiefsten Innersten wartete  die fühlende Erkenntnis „Ich bin vom  Segen getragen“. Ganz gleich, wo ich mich inkarnieren werde, ob in einem  Teich oder einem Planschbecken für Kinder, ob in der Wüste oder in einem  Unwetter, ich bin immer, immer, immer vom Segen getragen. Das war die Wandlung:  Eine Veränderung der Selbstsicht, der Selbstwahrnehmung. Die kleine Welle fühlte  sich derart intensiv vom Segen getragen, dass sie sich in diesen Segen fallen ließ.  Und zum Segen wurde. Das Einzige was es für diese Einweihung also braucht, was uns dabei  hilft, ist dies zu glauben, dies für wahr zu nehmen: Ich bin nicht klein oder  nichtig, jung oder unerfahren, kindisch oder unbemerkt, ich bin auch nicht  böse, wenn mein Dasein Wellen bei anderen hochschlagen lässt, ich bin in meinem Sosein, in meinem Dasein, in meinem Wesen  schlicht und ergreifend ein Segen. Das war ich immer und das werde ich immer  sein. Das ist die einzige Wahrheit, um die es hier geht, um die es in meinem Leben geht.  Und doch ist es schwer diese „einzige“ Wahrheit immer im Auge zu behalten, an sie zu glauben, sie zu leben. Zu ihr Ja zu sagen   ist eine Entscheidung, die ich treffe, und zwar immer wieder, denn  nicht alle meine Seelenanteile  machen dabei automatisch mit. Da gibt es ja immer noch den Hammerhai als innere Seelenfigur. (Alle Figuren im Märchen sind ja Darsteller meiner eigenen Seele). Er dümpelt ja immer  noch in meinem Seelen-Meer (in meiner Gefühlswelt) herum. „Wie könnte so ein  geringes Wesen wie ich dort (also an Land) leben“, sagte der Hammerhai. Das Ego also, wofür  der Hammerhai ja steht, braucht  noch eine Weile, um diese „einzige“ Wahrheit  zu akzeptieren. Märchenarbeit ist ein Prozess, kein Hauruck-Unternehmen! Und das Ego ist immer das Letzte, das sich  wandelt. (Vor allem, wenn es ein Hammerhai ist!)   Wir sollten unser Ego aber nicht als „Letztes“  behandeln. Wir sollten nicht mit einem Hammer auf es (also uns) einschlagen, nein, wir dürfen  uns (und unserem Ego) wesentlich mehr Geduld als bisher schenken. Vor allem dürfen wir unsere  Ängste besser wahrnehmen und respektieren. Auch sie brauchen Zeit, sich zu wandeln.  Alles in uns braucht Zeit, unsere
Gewohnheiten, unsere Denken, unser Hang, mit sich selbst  nicht gut umzugehen oder uns sogar selbst zu bestrafen, jede kleine Marotte,  jede Neurose, ach, alles, was wie ein Vorschlaghammer in unserem Leben wirkte,  braucht Zeit, darf von uns liebevoll und geduldig angenommen werden. Das ist  wohl die größte Wandlung, einem Hammerhai-Ego mit allen oben erwähnten  Ausprägungen zu signalisieren: „Auch du bist vom Segen getragen! Du lebst in mir, um ein Segen für mich und alle anderen zu sein!“ Wer sich  selbst so viel Liebe schenkt, ist noch im gleichen Leben neu inkarniert. Für den  fängt das ganze Leben neu an. Wie bei der kleinen Welle:  Als sie auf der Erde aufschlägt,  bringt sie den Menschen Heil und Nahrung, benetzt Stirn und Haar, wandert von  Hand zu Hand, sie verschenkt sich, sie hat keine Berührungsängste mehr. Sie  fühlt sich im Segen, sie verstrahlt den Segen. 
Eine Erlösung wartet auf uns, derart intensiv, dass sie das  ganze künftige Leben bestimmen kann. Alles, was wir angreifen und wovon wir uns  auch berühren lassen, gereicht uns und anderen fortan zum Segen. Wie sollte es  anders sein? Ich bin erfüllt von Segen. Ich bin ein Segen. Ich bin das reinste  Seelenheil. Ich bin das reinste Seelenheil "Ich bin das reinste Seelenheil" ist der heilende Wandlungssatz in diesem Märchen, der Mantra, der mich in einen neuen Bewusstseinszustand führt.
 Der Mantra „Ich bin das  reinste Seelenheil“ bewirkt, dass ich ein positives Selbstbild in mir  trage, das mich trägt und nährt. Gehe ich davon aus, dass ich das reinste  Seelenheil bin, fließt aus meinem Inneren göttliche Kraft in mein Leben, pure  Freude, ich atme auf und tief ein und wieder aus und ich lächle und freue mich.  Aufs Leben, auf mich, auf alle anderen, auf Gott und die Welt. Ach, alles ist  ein Segen und es ist ein Segen, dass ich dabei sein darf, hier sein darf, da  bin. Und ich bin da! Im Hier und Jetzt!  „Ich bin das reinste  Seelenheil“ schenkt mir tiefe Geborgenheit im Leben, Urvertrauen, Entspannung.  Ich kann mich ganz tief in mir selbst, in meinem Lebensprozess entspannen. Da  ich in mir so geborgen bin, brauche nicht zu klammern, in irgendeiner Form  verhaftet bleiben. 
Alle Starre löst sich auf. Das Schicksal meint es gut mit  mir. Hat es immer gut mit mir gemeint! „Ich bin das reinste  Seelenheil“ öffnet mich für geistige Freiheit, mentale Unbeschwertheit,  im Umgang mit mir und mit allen anderen. Alte  kleinmachende Urteile beeinflussen mich nicht mehr. Somit lebe ich angstfrei: Mir kann ja gar nichts geschehen,  ich bin völlig untangiert von Angriffen, gleich welcher Natur, und ich muss  mich sicher nicht mehr mental aufrüsten, um etwas von mir zu weisen. Was soll  ich von mir weisen? Was mich ausmacht, ist doch perfekt? Ist doch ein Segen!  Der Mantra „Ich bin das  reinste Seelenheil“ will uns vor allem dazu aufrufen, mit uns selbst  wesentlich milder ins Gericht zu gehen, als wir es vielleicht gewohnt sind  (bzw. uns andere beigebracht haben). Wir sollen nicht ärgerlich sein über uns  und unsere Fehler oder uns gar selbst bestrafen. Ist es doch genau unser  Irrglaube gewesen, der letztendlich die Erlösung bewerkstelligt hat. 
Jeder Fehler beinhaltet seine Heilung in sich.  Der Mantra „Ich bin  das reinste Seelenheil“ zeigt mir, dass ich mich heil fühle, heil und ganz. Bin  ich heil und ganz, brauche ich von niemanden mehr etwas. Vor allem brauche ich niemanden,  der mich heilen oder ganz machen soll. Ich bin ja heil, in meiner ganzen Seele. 
Selbst wenn das Wasser, in dem ich lande, ab und zu trübe  Aspekte aufzeigen mag. Ich bin und bleibe in meiner Essenz rein. 
Göttlich. Heil!  „Ich bin das reinste  Seelenheil“ bewirkt, dass ich nun auch anderen mit dieser neuen Schwingung  gegenüber treten werde. Und diese Schwingung wird ein erlebtes Wunder. Die  anderen reagieren überaus positiv auf mich, sie zeigen, dass sie sich freuen,  dass es mich gibt. Mein Wesen ist für sie eine Bereicherung. Und es gibt im  Kontakt nichts Klebriges oder Bedürftiges mehr. 
Alles geht leicht, fließend, ist von gegenseitiger Freude  getragen. 
Ich fühle mich nie wieder isoliert oder ohne Bedeutung für  diese Welt.   Der Mantra „Ich bin  das reinste Seelenheil“ meint, dass ich natürlich weiß, was meine Seele  einst unheil gemacht hat, oder besser gesagt, dass ich die alten Mentale und die  Gefühle kenne, die mir das einmal eingeredet haben. Ich habe sie entschlüsselt  und ich habe sie erlöst. „Ich bin das reinste  Seelenheil“ bewirkt, dass ich ein Botschafter für andere bin. Ich zeige  mich ihnen nicht nur als spielerisches, göttliches Kind, ich habe darüber  hinaus die Kompetenz der erlösten Seele. Ich kann anderen helfen, auch bei sich  selbst ein rundes, erfülltes, heiles, göttliches Selbstbild zu entwickeln, zu  sehen, zu fühlen. „Ich bin das reinste  Seelenheil“ bedeutet, dass es nichts gibt, was mich von der (Er)-Lösung  trennt. Es war (oder ist teilweise noch) maximal mein Gemüt, das mich narrt, anders  gesagt meine Gemütlichkeit, in alten Denkmustern, in meiner alten Welt, zu  verharren. „Ich bin das reinste  Seelenheil“ bewirkt in letzter Konsequenz endlich das, was ich mir schon so  lange ersehnt habe: Furchtlosigkeit, man kann auch innere Gelassenheit dazu  sagen. Ich schrecke mich nicht, wenn auf einen Höhenflug im Leben  eine Abwärtsbewegung folgt, ich empfinde diese nicht als Absturz oder Reinfall,  sondern als Normalität. 
Denn ich fühle mich im Auf und Ab des Lebens geborgen, mehr  noch: Ich bin das Auf und Ab meines Lebens. Ich bin das Universum  und das Individuum. Ich bin das Lebensschiff, das Meer und die Wellen. Und wenn  es mir zum Segen gereicht, lasse ich mich eben kentern. Ich bin auch der  Untergang. Ich bin auch der Tod.  Und ich bin die Geburt.   Und was bedeutet der Mantra „Ich bin das reinste Seelenheil“   für dich? Und was soll er für dich bewirken? Schreibe es, male es, singe es, fühle es! Falls du ein persönliches Märchen hast, schau gleich nach, ob du dort auch einen ähnlich inspirierenden Mantra findest!
    
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